Am 1. Januar 2012 trat in Kalifornien das Staatsgesetz SB48 in Kraft, der sogenannte „FAIR Education Act“. Es verpflichtet alle Schulen, die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Leistungen von Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen im Unterricht zu behandeln. Dabei müssen Homosexualität und Transsexualität in den Schulbüchern als positive Lebensweisen dargestellt werden. Schulmaterial, das als „diskriminierend“ empfunden wird, darf künftig nicht zugelassen werden.
Knapp ein Jahr zuvor, im März 2011, trat die Kinderpsychiaterin Dr. Miriam Grossman bei einer Anhörung vor dem Bildungsausschuss des kalifornischen Senats als Expertin auf. Sie warnte eindringlich vor den seelischen Schäden, die ein Grundschulkind davontragen könne, wenn es mit Themen wie Transsexualität konfrontiert werde. Es gäbe keine „altersgemäße Weise“, einem Erstklässler zu vermitteln, dass es Erwachsene gäbe, die sich von einem Arzt gesunde Teile ihres Körpers entfernen lassen. Ein Kind sei kein „kleiner Erwachsener“, so Grossman, und würde von solchen Informationen verwirrt, überwältigt und überfordert. Für ein Kind sei es eine erschreckende Vorstellung, dass Männer sich in Frauen und Frauen in Männer „verwandeln“ lassen könnten. Es besitze noch nicht die nötige Reife, derartige Fakten zu einem Problem, von dem ohnehin nur 8 von 100.000 Menschen betroffen seien, richtig einzuordnen. Dr. Grossman appellierte an die Ausschussmitglieder, die Kinder zu schützen und gegen das Gesetz zu stimmen.
Drei Wochen später wurde SB48 vom kalifornischen Senat mit 23 gegen 14 Stimmen angenommen; ein Referendum gegen das Gesetz scheiterte. Bemerkenswert, wie das schwule Online-Magazin gay.ch den Gesetzgebungsprozess kommentierte: „Das neue Gesetz wurde … quasi in Windeseile durch die Instanzen gepeitscht.“
Hier kann man die Rede von Dr. Miriam Grossman hören.