
Die schulische Leistung von Kindern war besser, wenn die Mutter nicht erwerbstätig war, zeigt Studie aus Norwegen. © sean dreilinger (CC BY-NC-SA 2.0)
Eine Studie aus Norwegen [pdf] untersucht, welche Auswirkung es auf die schulische Leistung von Kindern haben kann, wenn ein Elternteil (häufig die Mutter) sich dazu entschließt, nicht erwerbstätig zu sein.
Hintergrund der Studie: 1998 führte Norwegen eine finanzielle Unterstützung für Eltern ein (Kontantstøtten), die kein öffentlich bezuschusstes Betreuungsangebot für ihre ein- oder zweijährigen Kinder in Anspruch nahmen. Damit sollten finanzielle Anreize für eine Betreuung des Kindes zuhause, durch die Eltern, geschaffen werden. Viele der ein- bis zweijährigen Kinder hatten ältere Geschwister, für die es möglicherweise auch Auswirkungen hatte, wenn Mutter oder Vater zuhause blieben. Die Studie fokussiert auf diese älteren Geschwister. Sie untersucht, inwiefern die staatliche Unterstützung und damit die elterliche Anwesenheit zuhause die schulische Leistung der älteren Kinder langfristig beeinflusste.
Die Untersuchungsdaten wurden an 68.000 Schülern erhoben, die jeweils ein jüngeres Geschwisterkind hatten. Zum Zeitpunkt der Datenerhebung waren die Schüler zwischen sechs und zehn Jahre alt. Die untersuchte Variable war der Notendurchschnitt nach Abschluss der Sekundärstufe (10. Klasse) der norwegischen Schule. Zu diesem Zeitpunkt waren die Schüler inzwischen etwa 15-16 Jahre alt und das Ende der finanziellen Unterstützung lag bereits mehrere Jahre zurück.
Ergebnisse: Bessere schulische Leistung
Die empirischen Analysen der Daten zeigen eine kleine positive, statistisch signifikante Auswirkung auf den Notendurchschnitt der untersuchten Schüler nach der 10. Klasse. Entscheidend für den positiven Effekt war die Nichtteilnahme der Mutter am Arbeitsmarkt. Es zeigte sich, „dass die Kinder, deren Mutter nicht erwerbstätig war, als sie zehn Jahre alt waren, um 1,2 Punkte höhere Notendurchschnitte hatten“, vergleichen mit den Kindern, deren Mutter erwerbstätig war. Die Forscher vermuten, dass vor allem leistungsschwache Schüler von der Anwesenheit der Mutter oder des Vaters zuhause profitiert haben. „Wenn auch nicht zwingend, so deutet unsere Studie doch an, dass die Betreuung durch die Eltern nicht leicht zu ersetzen ist“, so das Fazit der Forscher.