Ulrike Lorenz
Meine Geschichte mit Pornografie begann im zarten Alter von zwölf Jahren. Obwohl meine Kindheit sehr normal verlief und ich eine gute Beziehung zu meiner Mutter hatte, habe ich nie gelernt, mit Gefühlen wie Wut, Zorn oder Trauer umzugehen. Meine Eltern haben sich vor uns Kindern nie gestritten. Die Spannungen lagen zwar in der Luft, aber ich habe nie eine Auseinandersetzung oder Versöhnung miterlebt. Als sich dann in der Pubertät immer mehr Spannungen in meinem Leben ergaben, wusste ich keinen Weg, wie ich mit ihnen umgehen sollte. In dieser Zeit stolperte ich über ein paar pornografische Videos und Zeitschriften. Zuerst empfand ich nur Ekel bei diesen Bildern, doch immer öfter fand ich Zuflucht darin. Wann immer ich wollte konnte ich nun durch einen Film in meinem Kopf und durch Selbstbefriedigung die Spannungen und den Stress in meinem Leben ein wenig abbauen. „Das darf ich eigentlich nicht“, ging es mir durch den Kopf. Denn mit sechs Jahren hatte ich mich für ein Leben mit Jesus entschieden, ging regelmäßig zur Kirche und hatte einen Schülerbibelkreis gegründet. Nach außen hin war das brave, christliche Mädchen, doch in meinen Gedanken und Phantasien sah es ganz anders aus.
Je länger ich mich mit Pornografie beschäftigte, desto schlechter fühlte ich mich dabei. Ich hatte solche Angst, entdeckt zu werden. Niemand durfte es erfahren, wie schmutzig und unrein ich war. Obwohl ich eine Beziehung zu Gott pflegte und oft im Gebet mit ihm sprach, traute ich mich nicht, meine Sünde vor ihm zu bekennen.
Pornografie unter Frauen ist ein Thema, über das kaum geredet wird. Jede Frau bleibt mit ihrer Scham allein, weil sie denkt, die Einzige zu sein, die mit solchen Problemen kämpft. Doch die Zahl der Frauen nimmt zu, die gefangen sind in der Sucht der sexuellen Bilder – im Fernsehen, im Internet oder im Kopf. Die neuesten Zahlen zeigen, dass zehn bis zwanzig Prozent der Frauen in christlichen Gemeinden pornographieabhängig sind. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich all diese Frauen pornografische Filme oder Zeitschriften anschauen. Viele Pornos laufen nämlich im Kopf ab. Die meisten harmlos aussehenden „Dreigroschenromane“ sind gespickt mit sehr detaillierten Beschreibungen des Geschlechtsakts und somit pornographisches Material. Die Flucht in dieses „Kopfkino“, verbunden mit Selbstbefriedigung, hat oft katastrophale Folgen für die Beziehungen, in denen die betroffenen Frauen leben. Denn der Partner wird nie das erfüllen können, was der Mann aus den Tagträumen kann. Und je mehr sich eine Frau in diesen Träumen verliert, desto schwieriger wird es, sich mit der Realität auseinander zu setzen. Manchmal wird der Mann aus den Träumen auch mit einem realen Mann „besetzt“. Das ist oft der erste Schritt zum Seitensprung.
Nach 10 Jahren habe ich schließlich einen Weg aus der Pornografie gefunden. Es war nicht leicht, aber mit Gottes Hilfe war ich fähig, folgende Schritte zu gehen:
Bei mir hat sich dieser Prozess über einige Jahre hingezogen. Aber Gott hat für jede Frau einen individuellen Weg. Heute kann ich sagen: Ich bin frei von Pornografie und Gott dankbar, dass er mich gereinigt und geheilt hat.
Hilfe und Informationen zum Thema unter www.loveismore.de
Bücher zum Thema: „Jede Frau und das geheime Verlangen“, Shannon Ethridge & Friedemann Lux (Hänssler-Verlag, Holzgerlingen) „Mein Weg zur Heilung“, Mike Genung (zu beziehen auf den obengenannten Internetseiten).
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